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Schwerpunkt: Umwelt und GesundheitJoachim Schahn (2000),
Muss die Low-Cost-Hypothese modifiziert werden?
Umwelteinstellung, Umweltverhalten und der Aufwand des Verhaltens.

Umweltpsychologie 4(2), 100-116.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Nach der von Diekmann und Preisendörfer (1992) in die Umweltpsychologie eingebrachten "Low-Cost-Hypothese" sollten die Kosten eines umweltschonenden Verhaltens negativ mit seiner Ausführungshäufigkeit korrelieren; ferner sollte eine positive Korrelation zwischen Einstellung und Verhalten bestehen, die durch die Verhaltenskosten moderiert wird. Diese Annahmen sowie eine modifizierte Version der Hypothese wurden anhand der Fragebogendaten mehrerer Stichproben einer Prüfung unterzogen (n= 22 Expertinnen/Experten aus dem Umweltbereich; n= 104 Mitglieder in Umweltschutzorganisationen; Vergleichsstichprobe nicht engagierter Personen, n= 203; vorwiegend studentische Stichprobe, n= 64 mit jeweils drei Fremdeinschätzungen pro Vpn). Wie vorhergesagt kam es zu einem stark negativen Effekt der Verhaltenskosten (hier "Aufwand" genannt) auf Verhaltensbereitschaft und (selbstberichtetes) Verhalten. Ein Moderatoreffekt des Aufwands konnte zwar mit kleineren Einschränkungen nachgewiesen werden; die Ergebnisse legten jedoch nahe, dass im Gegensatz zur originalen Formulierung der Low-Cost-Hypothese zwischen der Höhe der Einstellungs-Verhaltens-Korrelation und dem Aufwand keine lineare, sondern eher eine umgekehrt U-förmige Beziehung besteht. Der Aufwand wurde individuums- und situationsübegreifend von einer Expertengruppe bewertet. Als Erfassungsinstrument für die umweltrelevanten Variablen diente das SEU (3. Version, Schahn, Damian, Schurig & Füchsle, 1999, 2000).
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Abstract:In the field of environmental psychology, Diekmann und Preisendörfer (1992) made popular the "Low-Cost-Hypothesis". According to this hypothesis, the frequency of positive environmental behavior should correlate negatively with its costs (effort, difficulty); furthermore, a positive correlation between environmental attitudes and environmental behavior should exist and should be moderated by behavioral costs. A modified version of this hypothesis was tested empirically using questionnaire responses from various samples (n= 22 environmental experts; n= 104 subjects who belonged to conservation groups; n= 203 subjects who did not belong to conservation groups; n= 64 students with three peer-ratings for each subject; each sample comprised German female and male adults). A strong negative effect of behavioral costs on behavioral intentions and (self-reported) behavior could clearly be demonstrated. A moderator effect of behavioral costs could also be demonstrated, but the results rather suggested an inverted U-shaped function instead of a linear relationship between behavioral costs on the one hand and the correlation between attitudes and behavior on the other. Costs of behaviors and behavioral intentions were rated abstractly (independent of persons and situations) by the expert group. As measurement instrument for the environmentally relevant variables the SEU (3rd, revised version; Schahn, Damian, Schurig & Füchsle, 1999, 2000) was employed.
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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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