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Schwerpunkt: Umweltpsychologische TheoriebildungFederica Valsangiacomo, Anke Stoll-Hertrampf, Ute Bender, Franziska Bertschy & Christine Künzli (2020),
Der Einbezug von Werten in Entscheidungsprozesse von 11- bis 12-Jährigen mit Blick auf ihren Fleischkonsum im Kontext einer Nachhaltigen Entwicklung.
Umweltpsychologie 24(2), 147-175.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Ein zentrales Ziel einer Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist die Befähigung von Heranwachsenden, reflektierte Entscheidungen zu treffen. U. a. Konsumentscheidungen im Bereich Ernährung können einen erheblichen Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung (NE) leisten. Hierbei und v. a. im Zusammenhang mit dem Fleischverzehr spielen Werte eine Rolle. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf folgende Forschungsfragen: Welche Werte lassen sich in den Entscheidungsprozessen der Kinder rekonstruieren und inwieweit treten diese Werte in individuellen Entscheidungsprozessen konfliktfrei nebeneinander auf bzw. inwieweit konfligieren sie? Hierzu wurden Daten aus der Studie EKoN-E (Entscheidungsprozesse im Kontext einer Nachhaltigen Entwicklung mit dem Fokus Ernährung) verwendet. Die Studie untersuchte Entscheidungsprozesse zum Fleischkonsum von 11- bis 12-jährigen SchülerInnen. Dabei wurden 27 Kinder verschiedener Deutschschweizer Schulen mittels der Methode des Lauten Denkens interviewt und die dadurch erlangten Daten nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Die Befunde zeigten, dass sich die in den Interviews rekonstruierten Werte überwiegend auf die eigenen Geschmackprioritäten und das Tierwohl bezogen haben. Es zeigte sich zudem, dass der Einbezug unterschiedlicher Werte nicht durchgängig zu Wertkonflikten führte. Zugleich konnten Wertkonflikte Entscheidungen im Sinne einer NE unterstützen. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Werte sowie mögliche Wertkonflikte im Unterricht angesprochen werden sollten. Mit Blick auf weitere Forschungsarbeiten können die erlangten Befunde im Kontext weiterer empirischer Forschungen im Sinne der Hypothesengenerierung dienen.
Schlagworte:Entscheidungsfindung Ernährung Nachhaltige Entwicklung Umwelterziehung Werte
Abstract:A central goal of Education for Sustainable Development (ESD) is to empower adolescents to make reflective decisions. Among other things, consumption decisions in the field of nutrition can make a considerable contribution to sustainable development (SD). Here, and especially in connection with meat consumption, value orientations and values play a role. This article concentrates on the following research questions: Which values can be reconstructed in the children's decision-making processes and to what extent do these values coexist in individual decision-making processes without conflict or to what extent do they conflict? The data from the EKoN-E study (decision-making processes in the context of sustainable development with a focus on nutrition) were used for this purpose. The study examined decision-making processes on meat consumption among 11- to 12-year-old pupils. To this end, 27 children from various German-speaking schools in Switzerland were interviewed using the method of "thinking aloud" and the data obtained were evaluated according to Mayring's qualitative content analysis. The findings showed that the values reconstructed in the interviews mainly related to the own taste priorities and animal welfare. In addition, it was found that the inclusion of different values did not consistently lead to value conflicts. At the same time, value conflicts could support decisions in terms of SD. The results suggest that values and possible value conflicts should be addressed in class. With a view to further research work, the findings obtained can be used in the context of further empirical research to generate hypotheses.
Keywords:Decision Making Environmental Education Nutrition Sustainable Development Values


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