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Immo Fritsche, Markus Barth, Philipp Jugert, Torsten Masson & Gerhard Reese (2018),
Die Psychologie der Großen Transformation muss (auch) eine Psychologie kollektiven Handelns sein.
Umweltpsychologie 22(1), 139-149.
Die Psychologie der Großen Transformation muss (auch) eine Psychologie kollektiven Handelns sein.
Umweltpsychologie 22(1), 139-149.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung: | Umweltkrisen sind kollektive Krisen. Einzelne sind in der Regel weder in der Lage, diese Krisen wahrzunehmen noch diesen effektiv entgegenzutreten. Trotzdem behandelt die Umweltpsychologie Wahrnehmung von und Reaktion auf Umweltkrisen in aller Regel als persönliches Wahrnehmungs- und Entscheidungsproblem. Eine Psychologie der Umweltkrise muss stattdessen die kollektive Dimension menschlichen Denkens und Handelns stets mitdenken, um unterschiedliche Wahrnehmungen und Reaktionen zu verstehen und ggf. verändern zu können. So definieren sich Menschen in vielen Alltagssituationen über ihre Mitgliedschaft in Gruppen, und diese sozialen Identitäten haben einen bedeutenden (aber von Umweltpraktiker*innen oft unterschätzten!) Effekt auf menschliches Verhalten. In diesem Beitrag skizzieren wir kurz die wichtigsten Faktoren sozialer Identität, wie die Identifikation mit eigenen Gruppen, die wahrgenommenen Umweltnormen dieser Gruppen sowie die wahrgenommene Wirksamkeit eigener Gruppen im Umgang mit Umweltkrisen. Außerdem diskutieren wir beispielhaft, wie das Wissen um die kollektive Dimension menschlichen Handelns Umweltinterventionen und -kampagnen erweitern und effektiver machen kann. |
Schlagworte: | Große Transformation Gruppen Soziale Identität Umweltschutz Umweltverhalten Umweltwahrnehmung |
Abstract: | Environmental crises are collective crises. As a rule, individuals are neither capable of perceiving these crises nor to effectively solve them. Nevertheless, most environmental psychology research is treating the perception of, and responses to, environmental crises as a problem of personal perception and decision. Instead, a psychology of the environmental crisis has always to acknowledge the collective dimension of human cognition and action for understanding, and potentially changing, different perceptions and responses. Accordingly, in many everyday situations people define themselves via their membership in social groups, and these social identities have a significant effect on their behavior (which is often underestimated by environmental practicioners). In the present contribution we briefly sketch the most important factors of social identity, such as ingroup identification, perceived environmental norms of the ingroup, and the perceived efficacy of the ingroup to cope with environmental crises. Also, we exemplarily discuss how knowing about the collective dimension of human action may extend and improve environmental interventions and campaigns. |
Keywords: | Environmental Behavior Environmental Perception Environmental Protection Great Transformation Groups Social Identity |
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