Artikeldetails
Karolin Schmidt (2018),
Häusliche Lebensmittelverschwendung im Fokus umweltpsychologischer Interventionsforschung
Eine Untersuchung zum individuellen Spontankaufverhalten privater Konsument*innen.
Umweltpsychologie 22(2), 119-152.
Häusliche Lebensmittelverschwendung im Fokus umweltpsychologischer Interventionsforschung
Eine Untersuchung zum individuellen Spontankaufverhalten privater Konsument*innen.
Umweltpsychologie 22(2), 119-152.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung: | Die Vermeidung häuslicher Lebensmittelverschwendung stellt ein bedeutendes Handlungsfeld zur Förderung globaler Nachhaltigkeit dar. Mit Hilfe einer empirischen Studie (bestehend aus zwei Online-Befragungen privater Konsument*innen) sollte ein Beitrag zur Identifikation spezifischer Einflussfaktoren und zur Entwicklung geeigneter Interventionsstrategien geleistet werden. Hierzu wurden spontane Mehrkäufe von Lebensmitteln aufgrund von Mengenrabatten (d.h., bei einem geringeren Preis der Lebensmittel in Relation zu ihrer Menge) im Supermarkt (individuelles Spontankaufverhalten) näher untersucht. In einer ersten Befragung (N = 75) wurde der Einfluss der individuellen Motivationen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung im Haushalt (Vermeidungsmotiv) sowie zur Geldeinsparung beim Lebensmitteleinkauf (Geldsparmotiv) auf das individuelle Spontankaufverhalten untersucht. Genutzt wurde dazu ein Experiment mit einem hypothetischen Einkaufszenario, in dem die Proband*innen zwischen verschiedenen Angeboten auswählten, deren Preis in Relation zur Menge an nicht bedarfsgerecht gekauften Lebensmitteln (Verschwendungsmenge) variierte. Die Ergebnisse aus dieser Befragung machen deutlich, dass das Vermeidungsmotiv der Proband*innen einen stärkeren Einfluss auf ihr Spontankaufverhalten ausübte als das Geldsparmotiv. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde in einer zweiten Befragung (N = 93) eine Informationsintervention (bzgl. Ausmaß und den ökologischen Auswirkungen häuslicher Lebensmittelverschwendung in Deutschland) in einer Experimentalgruppe (EG) durchgeführt, die das individuelle Spontankaufverhalten der Proband*innen verringern sollte. Erwartungsgemäß zeigte die EG ein geringeres Spontankaufverhalten in den Einkaufszenarien als eine Kontrollgruppe (ohne Informationsintervention). Aus den Ergebnissen ergeben sich sowohl relevante Implikationen für die (umweltpsychologische) Interventionspraxis als auch für zukünftige Forschungsarbeiten zu deren theoretischer Fundierung. |
Schlagworte: | Experimentelle Methoden Haushalt Lebensmittel Verbraucherverhalten Veränderungsstrategien |
Abstract: | Household food waste prevention represents an important leverage point for the promotion of global sustainability. An empirical study (comprising two online-surveys with private consumers) was conducted to contribute to the identification of its specific determinants and to the development of appropriate intervention programs. Therefore, consumers’ impulsive purchases due to quantity discounts (i.e., decreasing price per food item due to an increase in the quantity of purchased item) at the grocery store (individual’s impulsive purchases) were examined. In a first survey (N = 75), the influence of individual’s motivation to prevent household food waste and the influence of individual’s motivation to save money when buying food on individual’s impulsive purchases was measured. For that purpose, an experimental design with hypothetical shopping scenarios was used. Thereby, food offers varied in relation to price and food waste-amount. Results indicate a stronger effect of individual’s motivation to prevent household food waste on individual’s impulsive purchases than of individual’s motivation to save money when buying food. Based on these findings, a second survey (N = 93) was conducted in order to evaluate an intervention (providing information about the amount and ecological consequences of household food waste in Germany) in an experimental group (EG), which should reduce individual’s impulsive purchases. As expected, EG showed reduced impulsive purchases compared to a control group (without any intervention). Findings result in important implications not only for the (environmental psychological) intervention research, but also for future research on its theoretical foundation as well. |
Keywords: | Change Strategies Environmental Behavior Experimental Methods Food Household |
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