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Schwerpunkt: Nachhaltiger Konsum (Teil 1)Ellen Matthies & Nadine Hansmeier (2010),
Optimierung des Energienutzungsverhaltens in Organisationen
Das Beispiel der Ruhr-Universität Bochum.

Umweltpsychologie 14(2), 76-97.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus dem direkten Energieverbrauch in Haushalten und dem Sektor Dienstleistung/Verwaltung. Optimierungen im Energieverbrauch können somit als wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen Konsums angesehen werden. Zunehmend gerät dabei das Nutzerverhalten als Ressource zur Energieeinsparung in den Blick; wobei Einsparpotenziale durch verändertes Nutzerverhalten für öffentliche Gebäude mit 5 bis 15% sehr hoch eingeschätzt werden. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahre 2006 ein PsychologInnenteam mit der Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen betraut, um eine Optimierung des Energienutzungsverhaltens an der Ruhr-Universität Bochum zu erreichen. Auswahl von Zielverhaltensweisen und Zielgruppen sowie Auswahl und Gestaltung der Interventionsinstrumente orientierten sich am Social Marketing Ansatz und am modifizierten Normaktivationsmodell. Als Zielverhalten für eine Wärmesparkampagne wurden das Lüftungsverhalten, das Abdrehen der Heizung bei längerer Abwesenheit und das Abrücken des Mobiliars von der Heizung ausgewählt. Vorbereitend wurden vor der Maßnahmenplanung Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, in deren Rahmen das märkesväskor kopior online aktuelle Energienutzungsverhalten, Problemwissen, Bewusstheit von Fähigkeiten und Effizienz von Maßnahmen, sowie mögliche konkurrierende und unterstützende Motive für Verhaltensänderungen erhoben wurden. Das Maßnahmenbündel setzte basiert auf Ergebnissen der Befragungen gezielt an Effizienzerwartungen, Motiven und Habitualisierungen an. Die im Wintersemester 2006/2007 replica watches durchgeführte Maßnahme wurde auf drei Ebenen (selbstberichtetes Verhalten, Beobachtung der Fensterstellungen, tatsächlicher, witterungsbereinigter Energieverbrauch) evaluiert. Prä-Post-Vergleiche, bzw. Vergleiche mit einer Kontrollgruppe zeigten insgesamt deutliche Veränderungen im selbstberichteten und im beobachteten Lüftungsverhalten. Der Energieverbrauch wurde im Vergleich zu witterungsbereinigten Verbräuchen in den Vorjahren innerhalb der ersten acht Monate ab der Intervention kontinuierlich unterschritten. Die Ergebnisse der Evaluation sowie Perspektiven für die Übertragbarkeit des Verfahrens der Maßnahmenentwicklung werden kritisch diskutiert.
Schlagworte:Energiesparen Interventionsplanung Normaktivationsmodell
Abstract:More than one third of all CO2-emissions in Germany stem from direct energy consumption of individual households and the service/administration sector. Optimizing direct energy consumption can thus be seen as an important part of sustainable consumption. More and more the user behavior has got into focus, and in particular the reduction potential in public buildings is estimated to be quite high (5 to 15%). Against this background in 2006 a bunch of measures to optimize energy consumption of the Ruhr-University Bochum was developed by a team of psychologists. Social marketing approaches and a modified norm activation model were used to select target behaviors and target groups. Target behaviors were airing behavior, turning down the heating when being off for more than a day, and moving away furniture from the heating. To prepare for the development of a heat saving campaign, two staff surveys were carried out, recording the current energy user behavior, problem awareness, awareness of abilities, assumptions about efficiency, and possible competing and supportive motivations for behavior changes. Measures were based on staff surveys and took up assumptions about efficiency, motives, and habitualization. The campaign was delivered in winter semester 2006/2007 and was evaluated on three levels: self reported behavior, observed behavior, and actual energy consumption. Pre-Post-comparisons, and comparisons to control groups revealed changes in self reported and in observed airing behavior. Over a period of eight months following the start of the campaign, the monthly overall energy consumption at the university was lower than in the respective months over the last five years (controlled for weather influences). Results of the evaluation as well as perspectives for a transfer of the intervention planning process are discussed.
Keywords:Energy Conservation Intervention Planning Norm Activation Model


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