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Schwerpunkt: ArchitekturpsychologieElisabeth Hefler (2010),
The aesthetics of house façades: How features of architectural design affect aesthetic perception
(Die Ästhetik von Hausfassaden: Wie Merkmale der architektonischen Gestaltung die ästhetische Wahrnehmung beeinflussen).

Umweltpsychologie 14(1), 12-25.
Dieser Artikel wurde in englisch verfasst.
Zusammenfassung:Das Ziel dieser Untersuchung bestand darin, herauszufinden welche Fassadenmerkmale das ästhetische Urteil beeinflussen und welche architektonischen Gestaltungsmerkmale für die ästhetische Beurteilung relevant sind. Da Hausfassaden jenen Teil von Gebäuden repräsentieren, der am häufigsten von außen betrachtet wird, und insofern einen wichtigen Anteil am Erleben urbaner Umwelt haben, beschäftigte sich diese Studie mit der Erlebniswirkung ebendieser Objekte. 50 Personen (25 Männer und 25 Frauen im Alter von 18 bis 62 Jahren) wurden 30 Bilder von Wiener Hausfassaden gezeigt, welche in den Variablen Alter (erbaut vor/nach 1920), Komplexität/Monotonie und Ordnung variierten. Mittels Fragebögen wurden die Fassadenfotos hinsichtlich ihrer Schönheit, Komplexität, Vertrautheit, Ordnung, Modernität und Farbwirkung beurteilt. Zusätzlich schätzten die Probanden bei allen Bildern den wahrgenommenen Prozentsatz leerer Wandflächen, Verzierungen, Glas/Fensterflächen und Vorsprüngen ein. Spearman-Korrelationen, Regressionsanalysen und ein t-Test zeigten eine starke Bevorzugung älterer, vertraut wirkender Fassaden (im Stil von Historismus, Klassizismus und Jugendstil) verglichen mit (post)modernen Fassaden sowie die Ablehnung leerer, unverzierter und eintönig wirkender Fassaden. Der Vielfältigkeitseindruck einer Fassade, hauptsächlich hervorgerufen durch Zierflächen und Mauervorsprünge, ist maßgeblich für das ästhetische Empfinden. Die Anwendung der Erkenntnisse dieser Studie in städtebaulicher Hinsicht könnte sowohl für Psychologen als auch für Architekten von Interesse sein.
Schlagworte:Architekturpsychologie Fassaden Komplexität Wien ästhetisches Urteil
Abstract:The main purpose of this study was to find out which architectural features of house façades are most important for aesthetic perception and which criteria determine a positive aesthetic judgment. As house façades are the parts of buildings that are most likely to be seen from the outside, and as they constitute an important aspect of urban environment in general, this study deals with perception and effects of house façades on the beholder. A sample of 50 persons (25 men and 25 women, aged from 18 to 62) were shown 30 pictures of Vienna house façades, that met the criteria of age (built before/after 1920), complexity/monotony, and order. Judgments of beauty, complexity, familiarity, order, modernity, and colour were collected as well as ratings of the perceived percentage of empty parts of the walls, adornment/decoration, glass/windows and jutties. Spearman correlations, regression analyses, and a t-test revealed a strong preference for older, familiar façades (classicistic and art nouveau) compared to modern and postmodernist ones, and a refusal of façades that give an unadorned, monotonous and empty impression. Aesthetic experience is dominated by complexity, most of all by decoration and jutties. To interpret the findings of this study in urban terms might be of interest to both psychologists and architects.
Keywords:Aesthetic Judgment Architecture Psychology Complexity Façades Vienna


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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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