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Schwerpunkt: Bildung für Nachhaltige EntwicklungFranziska Bertschy (2008),
Vernetztes Denken in der Grundschule fördern.
Umweltpsychologie 12(2), 71-90.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Untersucht wurde in der vorliegenden Studie, ob sich vernetztes Denken durch Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BnE) bei Grundschulkindern fördern lässt. Vernetztes Denken wird als wichtige kognitive Voraussetzung dafür gesehen, dass Menschen an einer nachhaltigen Entwicklung mitgestalten können. Die Forderung, diese Denkleistung bei Kindern und Jugendlichen zu fördern, erscheint entsprechend prominent im Kontext von Bildung und Nachhaltigkeit. Vernetztes Denken in einer BnE umfasst die drei Vernetzungsbereiche 'lokal-global', 'Gegenwart-Zukunft', 'Soziokulturelles-Wirtschaft-Umwelt' und die drei Komponenten 'Perspektivenidentifikation und -differenzierung', 'Folgenbetrachtung', 'Perspektivenzusammenführung'. Für die Vermittlung von vernetztem Denken wird das didaktische Prinzip des vernetzenden Lernens für Lehrpersonen handlungsleitend. Es existieren nur wenige Studien, welche vernetztes Denken im Rahmen der Nachhaltigkeitsthematik untersuchen. Für die vorliegende Interventionsstudie wurde deshalb ein neues Messinstrument entwickelt. In einem quasi-experimentellen Pretest-Posttest-Design mit Kontrollgruppe wurde das vernetzte Denken bei 124 Schülerinnen und Schülern im Alter von 7 bis 8 Jahren untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die 'Perspektivenzusammenführung' durch den Unterricht signifikant verbesserte. Bei der 'Perspektivenidentifikation' und 'Folgenbetrachtung' konnten sich beide Gruppen zwischen Messzeitpunkt 1 und 2 signifikant verbessern. Die qualitative Analyse zeigt, dass die Kinder der Interventionsgruppe aufgrund des Unterrichts differenzierter und inhaltlich reicher argumentierten. Die Resultate ermutigen dazu, vernetztes Denken als Thema in die Ausbildung von Grundschullehrpersonen aufzunehmen und im Unterricht zu fördern.
Schlagworte:Denken Grundschulen Quasiexperimentelle Methoden Schulische Intervention
Abstract:The present study examines the possibility of promoting systems thinking in primary school children by means of education for sustainable development (ESD) lessons. Systems thinking is seen as an important cognitive prerequisite for active participation in sustainable development. The call to promote this type of thinking in children and adolescents seems correspondingly important in the face of education and sustainability. Systems thinking in ESD comprehends the following three areas: ‘local – global’, ‘present – future’ and ‘socio-cultural – economy – environment’ and the following three components: ‘perspective identification and differentiation’, ‘consideration of consequences’ and ‘combination of perspectives’. Teachers who are teaching systems thinking are guided by the pedagogical principle of systems learning. There are only a handful of studies that examine systems thinking in the context of sustainability questions, so a new measuring instrument was developed for the purpose of this intervention study. In a quasi-experimental pre-post design with a control group, systems thinking was investigated in 124 school children between 7 and 8 years old. Results show that the lessons significantly improved ‘combination of perspectives’ while both groups showed significant improvement of ‘perspective identification’ and ‘consideration of consequences’ between the first and second assessment. Qualitative analysis reveals that children of the intervention group argue in a more differentiated and richer way than children of the control group. These results support the proposal that systems thinking should become an integral part of primary school teacher training and should be promoted in school.
Keywords:Educational Intervention Elementary Schools Quasi Experimental Methods Thinking


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