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Schwerpunkt: UmweltinnovationenSylvia Harms & Julia Probst (2008),
Nachhaltiger Stadtverkehr: Änderung der Verkehrsmittelwahl durch Push- und Pull-Maßnahmen .
Umweltpsychologie 12(1), 80-100.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Die vorliegende Studie untersucht das Potential zweier verkehrspolitischer Strategien zur Steuerung der Verkehrsnachfrage, Verhaltensroutinen aufzuweichen und zu neuem, umweltfreundlicherem Verhalten zu führen. In einem an die Studien von Verplanken, Aarts und Van Knippenberg (1997) angelehnten laborexperimentellen Design (N=130) wurden den Probanden verschiedene Wege in das Stadtzentrum vorgegeben, für die hypothetisch eine Verkehrsmittelwahl getroffen werden sollte. Um zu dieser Entscheidung zu gelangen, konnten mithilfe einer Informationsmatrix („information display board“) Informationen über das Abschneiden der Verkehrsmittel auf den vorgegebenen Wegen abgerufen werden. In verschiedenen Versuchsdurchläufen wurden die politischen Rahmenbedingungen für das Verhalten geändert: Einmal wurde eine restriktive Push-Maßnahme (Innenstadtmaut), ein anderes Mal eine anreizbasierte Pull-Maßnahme (neue Expressbuslinie) eingeführt. Eine deroutinisierende Wirkung beider Maßnahmen konnte auf kognitiver Ebene nur bedingt nachgewiesen werden. Auf Verhaltensseite zeigten sich signifikante Verschiebungen hin zu umweltfreundlicheren Verkehrsformen. Begleitende Kommunikation zur Erläuterung, warum die genannten Maßnahmen eingeführt worden waren, brachte keine zusätzlichen Verhaltenseffekte mit sich, erhöhte im Falle der Einführung einer Innenstadtmaut jedoch die Akzeptanz dieser Maßnahme. Inwieweit diese experimentell gewonnenen Ergebnisse in die Realität übertragbar sind, wird zur Diskussion gestellt.
Schlagworte:Akzeptanz Gewohnheiten Informationssuche Mobilität Umweltverhalten
Abstract:This study analyses the potential of two travel demand management strategies to weaken behavioural routines and to evoke new, environmentally more benign travel behaviour. In analogy to the experimental design of Verplanken, Aarts and Van Knippenberg (1997), subjects (N=130) were presented different travel goals in the inner city and had to make hypothetical travel mode choices. In order to come to a decision, they could ask for information about the performance of different travel options being at their disposal for those trips. Information was displayed on an information display board. In different experimental runs, the external mobility context was changed: A restrictive push-measure (congestion charge for using the car in the inner city) and an incentive-driven pull-measure (initiation of an express bus line) were introduced. Routine-interrupting cognitive effects of both measures could only partially be confirmed. Travel mode choice, however, significantly shifted from car use to environmentally more benign modes. Attendant communication to explain the reasons for introducing the two measures caused no additional behavioural effects. Nevertheless, the acceptability of the congestion charge could be increased by such kind of communication. The validity of the empirical results for real-life settings is being discussed.
Keywords:Acceptability Behavior Conservation Ecological Habits Information Search Mobility


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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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