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Schwerpunkt: Psychologie im UmweltschutzKlaus Wortmann & Kai Schuster (1997),
Institutionsberatung zur "Klimaschutzstadt Kiel".
Umweltpsychologie 1(2), 58-65.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:In einer "Klimaschutzstadt" wird Klimaschutz nicht als Konglomerat zufälliger und isolierter Einzelaktionen gesehen, sondern als Aufgabe, dieses Themenfeld politisch legitimiert in alle wichtigen (kommunalen) Tätigkeitsfelder zu integrieren. Im Mittelpunkt stehen deshalb weniger technisch-fachliche Expertisen, sondern die Gestaltung der Kooperation und Kommunikation von Betroffenen, die dadurch zu Beteiligten werden. „Klimaschutz„ wird unter dieser Perspektive eine psychologische Aufgabe. Die Autoren sind im Auftrag des Umweltdezernenten mit der Realisierung von Schritten zur Umsetzung dieser Idee betraut. Das beinhaltet eine enge Verzahnung von Forschungs- und Beratungsaktivitäten im Sinne der Aktionsforschung. Ein sich am klassischen klinisch-psychologischen Dreischritt „Anamnese-Diagnose-Intervention„ orientierendes Vorgehen erwies sich dabei als sinnvoller erster Schritt. Neben der Aufarbeitung der „Klimaschutzvorgeschichte„ der Stadt erfolgten Interviews mit Schlüsselpersonen mit Hilfe der Struktur-Lege-Technik sowie moderierte Diskussionen mit verschiedenen Teilnehmerkreisen. Bei jedem Arbeitsschritt wird auf maximale Transparenz der Ergebnisse geachtet, indem diese den Beteiligten zurückgespiegelt werden. Trotz schwieriger Ausgangsbedingungen wurde im Verlauf der Projektentwicklung 1996 eine „Gemeinschaftsinitiative Energietechnische Gebäudesanierung„ von Kieler EntscheidungsträgerInnen initiiert, die von den Projektbearbeitern koordiniert wird. Aus der Arbeit der Gemeinschaftsinitiative heraus konstituierten sich thematische Arbeitsgruppen, um einzelne Aufgaben konkret weiter zu bearbeiten. Die Projektbearbeiter stehen als Institutionsberater allerdings selbst immer wieder vor genau dem Problem, das durch dieses Projekt gezielt vermieden werden soll: Der „Deponierung„ des Umweltgedankens bei speziellen Handlungsträgern anstatt der angestrebten Integration ins Handeln aller Akteure. Um an diesem Ziel festzuhalten, müssen die Berater ständig ihre Rolle im Prozeß reflektieren und ggf. modifizieren.
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Abstract:The basic idea of the „Climate Protection Town" aims at convincing municipal decision makers to include psychological knowledge and experience into their climate protection strategies. A project in Kiel conducted by the authors of this article is described requiring a close connection between research- and consulting activities in the sense of an action research approach. Process and results of the first two years of the project are summarised. The approach of climate protection town includes the classical clinical steps anamnesis – diagnosis – intervention. During the diagnosis-step a specific dialogue-consensus-method has been successfully applied. Despite difficult starting conditions, a partial success has been reached – a community initiative with respect to thermal insulation of buildings, leading to working groups dealing with different aspects of the problem. The institutional consultants, however, are during the process concerned with just the problem, which is to be solved by the project: To understand climate protection only as a specific task of pro-environmental-actors in the town instead of an integration of this idea into the actions of all actors including decision makers. Therefore, the central issue for the consultants is to reflect always their role with respect to this central goal of the whole project.
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