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Ivana Weber (2005),
Zur diskursiven Ordnung des Schützenswerten. 'Natur' und 'Weiblichkeit' in den Konzepten des Naturschutzes.
Umweltpsychologie 9(2), 68-87.
Zur diskursiven Ordnung des Schützenswerten. 'Natur' und 'Weiblichkeit' in den Konzepten des Naturschutzes.
Umweltpsychologie 9(2), 68-87.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung: | Angesichts der Umweltkrise und der Debatten um nachhaltige Entwicklung wird ein besserer Schutz von Natur immer wieder gefordert. Doch was ‘ist’ Natur, genauer: Was konstruiert wer warum, wie und mit welchen Folgen als Natur? Und wie beeinflussen die Vorstellungen von schützenswerter Natur die geschlechtlich kodierte symbolische Ordnung?Diesen Fragen wird am Beispiel der schützenswerten Natur nachgegangen. Auf Basis einer theoretischen Fundierung wird die Konstruktion des Schützenswerten durch den deutschen akademischen Naturschutzdiskurs v. a. der 1990er Jahre beschrieben. Dieser produziert nicht nur eine, sondern mehrere, teilweise widersprüchliche Naturvorstellungen. Anhand des Vergleichs von Traditionellem Naturschutz und Prozessschutz wird aufgezeigt, wie Natur- und Geschlechterkonzepte auf der symbolischen Ebene miteinander verknüpft sind und wie dies den Umgang mit dem Schützenswerten beeinflusst: Traditionell ist schützenswerte Natur weiblich kodiert und wird mit Schutzmaßnahmen versehen, die den Erhalt dieser Attribute gewährleisten – und replique montre auch im Prozessschutz wird diese Zuschreibung nur scheinbar aufgeweicht. Auf der symbolischen Ebene strukturiert die Kategorie Geschlecht mit, was als schützenswerte Natur gelten kann und was nicht. |
Schlagworte: | Diskursanalyse Geschlechtskodierung Naturbegriff Naturschutzdiskurs Ordnung Des Wissens |
Abstract: | The Discursive Order of Nature. ‘Nature’ within the Discourse on Nature Conservation and Examples of its GenderingIn view of the environmental crisis and debates on sustainable development, demands are frequently heard for more effective conservation and protection of Nature. But what ‘is’ Nature, or, in other words, who constructs what as Nature and why, how and to what ends? And how do concepts of a Nature worthy of being conserved influence the gendered symbolic order?In this article, a Nature worthy of being conserved is taken as an example to attempt to answer these questions. The construction of this Nature by the German academic nature conservation discourse in the 1990s is analyzed within a theoretical framework. This discourse produces several, partially conflicting concepts of nature. A comparison between ‘Traditional Nature Conservation’ and ‘Conservation of Processes’ shows how concepts of Nature and gender are symbolically linked and how these links influence the practice of nature conservation. Traditionally, Nature worthy of being conserved is coded female. Its treatment aims at ensuring the preservation of these attributes which are only apparently softened in the Conservation of Processes. Gender is symbolically taking part in the construction of what counts and what does not count as Nature worthy of being conserved. |
Keywords: | Discourse Analysis Discourse On Nature Conservation Gendering Nature Concepts Order Of Knowledge |
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