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Schwerpunkt: Umwelt und GesundheitUlrich Klocke & Ulrich Wagner (2000),
Bedingungen umweltbewussten Verhaltens bei der Anschaffung einer Biotonne.
Umweltpsychologie 4(2), 68-83.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Unter welchen Bedingungen sind Menschen bereit, ihren organischen Hausmüll mit Hilfe einer Biotonne getrennt zu entsorgen? Zur Beantwortung dieser Frage wurden in Marburg (Hessen) 41 Personen, die einen Antrag auf die Lieferung einer Biotonne gestellt hatten, und 40 vergleichbare Personen ohne Antrag telefonisch befragt. Die Ergebnisse der Diskriminanzanalyse standen in Einklang mit zwei Annahmen aus der Theorie geplanten Verhaltens (Ajzen, 1985), nämlich dass Menschen sich bei ihrer Entscheidung durch die Wahrnehmung ihrer eigenen Verhaltensmöglichkeiten und -hindernisse (wahrgenommene Verhaltenskontrolle) und durch die Erwartungen wichtiger Bezugspersonen (subjektive Norm) leiten lassen. Der Einstellung zum Verhalten (als Produktsumme aus Erwartung und Bewertung möglicher Verhaltenskonsequenzen) fiel hingegen nur ein geringer eigenständiger Erklärungswert zu. Betrachtet man die möglichen Prädiktoren einzeln, ergaben sich bei allen drei Variablen der Theorie signifikante Mittelwertunterschiede. Die AntragstellerInnen wiesen zudem eine höhere Gewohnheit auf, verschiedene Müllsorten getrennt zu entsorgen und wussten besser über die Verwertung des Biomülls Bescheid. Die Nicht-AntragstellerInnen wohnten häufiger als Single in einer Mietwohnung in Häusern mit mehr Wohnparteien. Auf die offene Frage nach den Gründen für das eigene Verhalten erklärten sich viele Nicht-Antragsteller als nicht zuständig für die Beantragung einer Biotonne, meist da sie zur Miete wohnten.
Schlagworte:Einstellungen Geplantes Normen Soziale Umwelt Umweltpsychologie Umweltschutz Verhalten
Abstract:Under which conditions are people willing to separate their organic refuse by the help of special containers (= biobins)? In order to answer this question, 41 persons who had applied for delivery of a biobin were compared via phone survey in Marburg (Hassia, Germany) with 40 persons who had not. The results of the discriminance analysis were in accordance with two of the suppositions of the theory of planned behavior (Ajzen, 1985), namely that people were governed - concerning their decisions - by the perception of the possibilities and hindrances of their behavior (perceived behavioral control) as well as by the expectations of important others (subjective norm). The attitude towards their behavior (as a sum of products of expectation and evaluation of possible behavioral outcomes), however, had only a minimal effect on behavior. In a separate analysis of each predictor the mean differences of all three variables of the theory were statistically significant. In addition the applicants were more accustomed to recycle different kinds of rubbish and were better informed about the reutilization of the organic refuse. The non-applicants more often lived as a single in rented accommodation in houses with more tenants. When asked directly for the motives of their behavior, many people who had not applied for a biobin replied not to be responsible for an appliance for such bins, mostly because they lived in rented accommodations.
Keywords:Attitudes Behavior Conservation Ecological Environmental Norms Planned Psychology Social


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