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Schwerpunkt: Perspektivenvielfalt in der UmweltpsychologieNicola Moczek, Susanne Hecker & Silke L. Voigt-Heucke (2023),
Vertraute Fremde: Unklarheiten über die Perspektivenvielfalt in deutschen Citizen-Science-Projekten (Kurzbericht).
Umweltpsychologie 27(1), 137-147.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Citizen Science tritt mit dem Anspruch an, nicht nur aus Gründen der Nützlichkeit, sondern auch aus ethischem Bewusstsein Perspektivenvielfalt in die Forschung einzubringen. Im Jahr 2020 fand unter 140 Citizen-Science-Projekten der deutschen Plattform "Bürger schaffen Wissen" eine Umfrage statt (Beteiligungsquote 56%). Die Projekte gaben unter anderem Auskunft über organisatorische Rahmenbedingungen und Merkmale, wie über das beteiligte wissenschaftliche Personal und die (freiwillig mitforschenden) Bürgerwissenschaftler*innen (CSV). Ein überraschendes Ergebnis der Umfrage war, dass über die weit über 60.000 Freiwilligen insgesamt sehr wenig bekannt war. Viele Projektleitungen erfassten keine oder nur wenige soziodemographische Variablen und noch seltener Einstellungen, Wissen und Verhalten. Ein Matching zwischen Anforderungen der vielfältigen Tätigkeiten und den Kompetenzen der Freiwilligen beruhte daher meist auf Selbsteinschätzung und setzte somit ein hohes Maß an Vertrauen zwischen den Beteiligten voraus. Im Artikel wird die Komplexität dieser Themen veranschaulicht. An die Studie anschließende informelle Gespräche mit Projektleitungen zeigten weitere Dilemmata auf, die sich zwischen theoretischen Ansprüchen und den pragmatischen Realitäten ergaben. Zur zukünftigen Begleitforschung und zur Evaluation der Perspektivenvielfalt werden abschließend neben repräsentativer Längs- und Querschnittstudien auf der Projektebene auch ko-kreative und qualitative Ansätze empfohlen.
Schlagworte:Begleitforschung Citizen Science Diversität Freiwilligenmanagement Perspektivenvielfalt
Abstract:Citizen Science aims to promote the diversity of perspectives in research for reasons of not only utility, but also ethical awareness. In 2020, a survey was conducted among 140 citizen science projects of the German national platform "Bürger schaffen Wissen" (response rate 56%). The project leaders provided information on the organisational framework and characteristics, such as the scientific staff and citizen science volunteers (CSV) involved. A surprising result of the survey was that very little was known about the well over 60,000 CSV. Many project leaders recorded no or only a few socio-demographic variables and even fewer asked for attitudes, knowledge and behaviour. Matching the requirements of the diverse activities with the skills of the volunteers was therefore mostly based on self-assessment and thus required a high degree of trust between the participants. The article illustrates the complexity of these issues. Informal conversations with project leaders following the study revealed further dilemmas that arose between theoretical aspirations and the pragmatic realities. Finally, for future accompanying research and evaluation of the diversity of perspectives, co-creative and qualitative approaches at the project level are recommended in addition to representative longitudinal and cross-sectional studies.
Keywords:Accompanying Research Citizen Science Diversity Diversity Of Perspectives Volunteer Management


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Aktuelle Ausgabe: Perspektivenvielfalt in der Umweltpsychologie

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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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