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Schwerpunkt: Umweltpsychologische TheoriebildungMarcel Hunecke (2020),
Psychische Ressourcen für nachhaltige Lebensstile
Eine Erweiterung der theoretischen Perspektive der Umweltpsychologie zur Förderung einer sozial-ökologischen Transformation.

Umweltpsychologie 24(2), 34-60.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:In den letzten 20 Jahren hat die Umweltpsychologie wesentliche Erkenntnisse zur Förderung umwelt- und klimaschonenden Verhaltens generieren können. Die in diesem Kontext abgeleiteten Interventionsmaßnahmen können zwar umweltbezogene Einstellungen, Überzeugungen, Normen und letztlich auch das Umweltverhalten verändern, sind dabei aber meist nur verhaltensspezifisch wirksam, sprechen motivational wenig wirksame kognitive Prozesse an und reagieren nur auf die vorhandenen Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen. Was bisher fehlt sind theoretische Ansätze in der Umweltpsychologie, die eine umfassende sozial-ökologische Transformation unterstützen. Diesem Ziel folgend identifiziert der Ansatz der psychischen Ressourcen für nachhaltige Lebensstile sechs psychische Ressourcen, deren Förderung nicht nur nachhaltiges Verhalten, sondern auch das subjektive Wohlbefinden steigert. Dabei sind durch die psychischen Ressourcen keine direkten Verhaltenseffekte zu erwarten, sondern die Initiierung von Reflexions- und Erfahrungsprozessen, die zu einer längerfristig angelegten Werte- und Zielklärung führen. Die sechs psychischen Ressourcen Selbstakzeptanz, Selbstwirksamkeit, Genussfähigkeit, Achtsamkeit, Sinnkonstruktion und Solidarität wirken dabei als miteinander verbundene Elemente in einem dynamischen Netzwerk zusammen, dessen Gesamtaktivierung der Stärke der Motivation in Richtung eines nachhaltigen Lebensstils entspricht. Im Beitrag werden die theoretischen Bezüge des Ansatzes der psychischen Ressourcen zu etablierten handlungstheoretischen Konstrukten der Umweltpsychologie, zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und zur transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung aufgezeigt.
Schlagworte:Lebensstil Positive Psychologie Psychische Ressourcen Sozial Umweltschutzverhalten ökologische Transformation
Abstract:Over the last 20 years, environmental psychology has been able to generate significant insights into the promotion of environmentally and climate-friendly behavior. Although the intervention measures derived in this context can change environment-related attitudes, beliefs, norms and ultimately environmental behavior, they are usually only effective on a specific behavioral level and address cognitive processes that are not very effective in terms of motivation. Furthermore, they merely respond to the existing needs of the identified target groups. What is missing so far are theoretical approaches in environmental psychology that support a comprehensive social-ecological transformation. Following this goal, the approach of psychological resources for sustainable lifestyles identifies six psychological resources whose promotion not only increases sustainable behavior but also subjective well-being. The psychological resources are not expected to have direct behavioral effects, but rather to initiate processes of reflection and experience that lead to a long-term clarification of values and goals. The six psychological resources self-acceptance, self-efficacy, capacity for pleasure, mindfulness, construction of meaning and solidarity collaborate as interconnected elements in a dynamic network. The overall activation of this network corresponds to the strength of motivation towards a sustainable lifestyle. This article points out theoretical references of the approach of psychological resources to established concepts of environmental psychology, to education for sustainable development and to transdisciplinary sustainability research.
Keywords:Ecological Behavior Ecological Transformation Lifestyle Positive Psychology Psychological Resources Social


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