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Schwerpunkt: Kurzum: Junge UmweltpsychologieSina Wachholz (2020),
Beurteilung prozeduraler Fairness bei formellen Beteiligungsverfahren und der Vergleich relevanter Akteursgruppen. Kurzbericht.
Umweltpsychologie 24(1), 162-172.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Der Anspruch von Beteiligungsverfahren ist es, fair zu sein sowie die Transparenz und Legitimität großer Planungsprojekte zu erhöhen. In der vorliegenden Arbeit wurden einerseits ausgewählte Merkmale prozeduraler Fairness im Hinblick auf ihre Bedeutung für die empfundene Fairness von Beteiligungsverfahren untersucht. Andererseits wurden Mitglieder verschiedener Akteursgruppen (N = 108) in Bezug auf ihre Beurteilung der prozeduralen Fairness von Beteiligungsverfahren verglichen. Dafür wurden ihnen in einer Online-Studie drei experimentell variierte Merkmale prozeduraler Fairness, die innerhalb einer Voruntersuchung ausgewählt wurden, innerhalb von acht Beteiligungsszenarien präsentiert. Bei diesen Merkmalen handelte es sich um Mitsprache, Transparenz und Offenheit des Verfahrensausgangs. Es konnte gezeigt werden, dass die Merkmale im Einzelnen sowie die Wechselwirkung zwischen den Merkmalen Mitsprache und Transparenz die wahrgenommene Fairness beeinflussen. So bewirkt eine höhere Mitsprache erst dann eine als höher wahrgenommene Fairness, wenn auch Transparenz in hohem Maße gegeben ist. Außerdem konnte gezeigt werden, dass sich die Akteursgruppen hinsichtlich ihrer Beurteilung der prozeduralen Fairness unterscheiden. Die Fairness-Urteile von potenziellen Anwohner*innen und Mitglieder*innen von Naturschutzorganisationen fallen dabei im Vergleich zu den übrigen Akteursgruppen strenger aus. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Relevanz, die Qualität von Beteiligungsverfahren in Zukunft stärker in den Fokus zu rücken.
Schlagworte:Fairness Partizipation Verfahrensgerechtigkeit
Abstract:It´s an inherent claim of participatory procedures to be fair and thus increase the transparency and legitimacy of big plannings. However there has not been a survey that revealed under which circumstances these procedures would be judged as fair yet. This study examined the importance of three selected features of procedural justice regarding the perceived fairness of participatory procedures using an online questionnaire (N = 108). Also it compared the fairness judgements of the different stakeholder groups, which formed the sample. Within eight scenarios the three features voice, transparency and openness of outcome, which were selected during a preliminary study, were varied systematically. The findings provide empirical support for the importance of all three features. They also show that voice and transparency interact in that way, that an increase in voice only matters significantly when also transparency is high. Further the different stakeholder groups differ in their judgments of fairness. Judgments of potential residents and of members of nature conservation organisations are stricter than these of wind power station operators and of employees of planning authorities. The results clearly show the necessity to take a closer look at the quality of participatory procedures in the future.
Keywords:Fairness Participation Procedural Justice


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