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Schwerpunkt: Kurzum: Junge UmweltpsychologieJana Köhler, Lorraine Whitmarsh & Daniel Hanss (2020),
Motivated justification as a barrier to high-impact pro-environmental behaviour. Short Notice
(Motivierte Rechtfertigung als Barriere hochwirksamen Umweltschutzverhaltens. Kurzbericht).

Umweltpsychologie 24(1), 191-199.
Dieser Artikel wurde in englisch verfasst.
Zusammenfassung:Individuelles Umweltschutzhandeln beschränkt sich meist auf Verhaltensweisen mit geringer Umweltschutzauswirkung. Als behaviour-impact gap wird die Annahme bezeichnet, die Ausführung weniger Umweltschutzhandlungen mit geringer Auswirkung sei ein ausreichender Beitrag zum Umweltschutz. Die Literatur deutet darauf hin, dass motivierte Rechtfertigung dazu beiträgt, diese behaviour-impact gap aufrechtzuerhalten. Es bleibt jedoch fraglich, welche motivierten Rechtfertigungsstrategien vorherrschen und wie deren Anwendung von der Art des Verhaltens, das gerechtfertigt werden soll, abhängt. In einer 4 (Art des Umweltschutzverhaltens) x 2 (Zeit)-Experimentalstudie erhielten N = 204 Probanden Informationstexte über die Umweltauswirkungen von vier umweltfreundlichen Verhalten, welche von der Öffentlichkeit in der Regel unter- oder überschätzt werden. Die Intervention sollte kognitive Dissonanz auslösen und die Probanden motivieren, diese mithilfe motivierter Rechtfertigung zu kompensieren. Im Ergebnis gab es keine Unterschiede in der Anwendung motivierter Rechtfertigungsstrategien zwischen den Experimentalgruppen. Über alle Bedingungen hinweg war die Prävalenz motivierter Rechtfertigung niedrig. Verhaltensmodifikation, das heißt die Ausübung einer beliebigen, kompensatorischen Handlung, war die am häufigsten gebrauchte motivierte Rechtfertigungsstrategie. Anstelle motivierter Rechtfertigung passten die Probanden ihre Einschätzung der Umweltschutzauswirkung der Verhalten nach der Informationsbereitstellung an. An ihrem Verhalten nahmen sie jedoch nur sehr kleine Veränderungen vor. Diese Ergebnisse veranschaulichen die behaviour-impact gap. Implikationen für zukünftige Forschung werden diskutiert.
Schlagworte:Kognitive Dissonanz Umweltschutzverhalten Umweltwirkungen Verhaltensmodifikation Verhaltensänderung
Abstract:Individual actions to protect the environment are mostly limited to pro-environmental behaviours low in impact in terms of environmental protection. The behaviour-impact gap refers to the belief that engagement in few low-impact pro-environmental behaviours is an adequate contribution to environmental protection. The literature suggests that motivated justification helps maintain this gap. However, it remains unclear which motivated justification strategies are most prevalent and how they depend on the type of behaviour that is justified. In a 4 (type of pro-environmental behaviour) x 2 (time) experimental study, N = 204 participants received information on the impact in terms of environmental protection of four pro-environmental behaviours. The impacts of those four behaviours are typically under- or over-estimated by the public. Subsequently, participants experienced cognitive dissonance, which was supposed to put them in a motivational state to compensate for the dissonance with motivated justification. No differences in motivated justification strategies or behaviour change were found between the experimental conditions. Across conditions, endorsement of motivated justification was low. Behaviour modification, that is the performance of any compensatory pro-environmental action, was the most commonly used strategy. Instead of engaging in motivated justification, participants corrected their impact assessments after the information provision, but made only very minor adjustments to their behaviour. Those results exemplify the behaviour-impact gap. Implications for future research are discussed.
Keywords:Behaviour Change Behaviour Modification Cognitive Dissonance Ecological Behaviour Environmental Effects


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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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