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Schwerpunkt: Kurzum: Junge UmweltpsychologieBeke Warning & Laura Henn (2020),
Machen ist wie Wollen, nur krasser: Meinungs- und verhaltensbasierte Messung der Umwelteinstellung im Rahmen des Campbell-Paradigmas. Kurzbericht.
Umweltpsychologie 24(1), 173-182.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Werden einerseits Einstellungen zur Umwelt mit Hilfe von Meinungsaussagen erfasst und andererseits Beobachtungen umweltrelevanten Verhaltens angestellt, wird oftmals eine Inkongruenz zwischen den Ergebnissen der beiden Messarten festgestellt. Stark von Umweltschutz überzeugte Menschen verhalten sich scheinbar nur wenig umweltschützend. Dies wird häufig als Attitude-Behavior-Gap, also als Diskrepanz zwischen der Einstellung und dem Verhalten einer Person interpretiert. Dem Campbell-Paradigma zufolge entsteht diese Inkongruenz jedoch nicht durch konzeptuelle Unterschiede (Einstellung einerseits, Verhalten andererseits), sondern geht auf unterschiedliche Schwierigkeiten zwischen (eher leichten) Meinungsäußerungen und (eher anspruchsvollem) Umweltverhalten zurück. Beide Indikatoren – Meinungen und Verhalten – gehören nach den Annahmen des Campbell-Paradigmas zur gleichen Verhaltensklasse und mit beiden kann die Einstellung erfasst werden. In der vorliegenden Untersuchung wird die Umwelteinstellung verhaltensbasiert einerseits und anhand normativer Aussagen andererseits erhoben und die Daten auf Grundlage des Rasch-Modells analysiert. Der gute Modell-Fit und die Eindimensionalität der Items zeigen, dass meinungs- und verhaltensbasierte Indikatoren dasselbe Merkmal messen. Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, dass nicht die Art des Indikators, sondern die Beachtung von dessen Schwierigkeit für die Messung der Umwelteinstellung von Bedeutung ist. Weiterhin wird ersichtlich, dass der systematische Schwierigkeitsunterschied zwischen meinungs- und verhaltensbasierten Items durch eine gezielte Skalenkonstruktion reduziert werden kann.
Schlagworte:Einstellungsmessung Modell Rasch Umwelteinstellung
Abstract:Opinion-based measurement of environmental attitudes and the observation of environmental behaviour are often incongruent. Individuals with a high conviction of the importance of environmental protection seem to show little environmentally friendly behaviour. This is commonly interpreted as an attitude-behaviour-gap. According to the Campbell Paradigm, this incongruity does not stem from different concepts (attitude on one side, behaviour on the other), but from different difficulties of the expression of opinions (rather easy) and environmental behaviour (rather difficult). Both indicators – opinions and behaviour – belong to the same behavioural class and therefore both can be used to measure attitudes within the Campbell Paradigm. In this study, environmental attitude is measured both behaviour-based and through normative statements. Data is analysed using the Rasch Model. The good model fit and the unidimensionality of items show that opinion- and behaviour-based indicators measure the same latent variable. The results show that it is not important through which kind of indicator environmental attitude is measured but rather that the difficulty of the applied indicator must be considered. Furthermore, the systematic difference in difficulties between opinion- and behaviour-based items can be reduced by sound scale design.
Keywords:Attitude Measurement Environmental Attitudes Rasch Model


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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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