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Schwerpunkt: Psychologie im Raum: Bildung, Arbeit, Gesundheit, OrientierungAndreas Hegenbart (2019),
Nutzerorientierte Gestaltung eines Bürgerbüros. Kurzbericht
Ein Praxisbericht.

Umweltpsychologie 23(1), 108-117.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Zeitgleich zu der Umbau- und Modernisierungsplanung eines Bürgerbüros wurde eine nutzerorientierte Programmentwicklung durchgeführt; sie beinhaltete die Evaluation des bestehenden Bürgerbüros und eine zukunftsorientierte Nutzerbedürfnis-Analyse. Die Bedürfnisse der Bürger*innen wurden über das erfahrungsgegründete Wissen der Mitarbeiter*innen mittelbar erfasst. Das Geschehen im Bürgerbüro wird als Behavior-Setting nach Barker (1968) aufgefasst. Handeln und Erleben findet in einem Dienstleistungsprozess statt, in dem sowohl instrumentell als auch sozial interagiert wird und das gemeinsam geteilte Erleben der Beteiligten dieser Interaktion zentral ist (Nerdinger, 1994). Die Leitlinie der Evaluation und Bedürfnisanalyse gründete sowohl darin, als auch in den Ergebnissen der Organisations- und Ablaufanalyse des kommunalen Verwaltungsgeschehens. Die Ergebnisse wurden in einer Programm-Matrix nach Faktenlage, Zielen, Anforderungen, Konzepten zur Umsetzung, sowie potentiellen Zielkonflikten gelistet und die Gestaltungskriterien nach funktionalen und atmosphärisch-emotionalen Qualitäten unterschieden. Aus dem gemeinsam geteilten Wissen entstand allen Planungsbeteiligten eine Grundlage für kreative Ideen zur Lösung mannigfaltiger Zielkonflikte. Im Ergebnis ist ein Bürgerbüro mit allen notwendigen Diskretionsgraden und gleichzeitiger Sichtverbindung zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen entstanden. Die Kriterienzuordnung zu den beiden oben genannten Qualitäten war für die Programmentwicklung hilfreich, ist jedoch für ein Forschungsinteresse zu mehrdeutig; außerdem sind manche Kriterien selbst untereinander nicht trennscharf. Beides regt zu weiterer Untersuchung an.
Schlagworte:Architektur Bebaute Umwelt Räumliche Wahrnehmung Umweltpsychologie Verhalten
Abstract:Accompanying the conversion and modernization of a Citizens’ Service Office a user-oriented architectural programming process was implemented. A post-occupancy-evaluation was combined with a future-oriented user-needs-analysis. The needs of the citizens have been analysed indirectly through the knowledge of experienced administrative staff. The activities in the Citizens’ Service Office are seen as a behavior-setting (Barker, 1968). Action and experience are part of the service process, which is characterized by instrumental and social interactions and by the shared experience of both parties, service provider and client (Nerdinger, 1994). The guideline of evaluation und user-needs-analysis was based on this service process as well as on an analysis of organization and procedure of the municipal administration activity. The results have been presented in form of a matrix of facts, goals, requirements, concepts of solution and conflicting goals on the one hand and of functional and atmospheric-emotional qualities on the other hand. This common shared knowledge was a rich foundation for all parties to generate solutions and solve the goal conflicts for a successful building and interior design. A Citizens’ Service Office now is designed, that offers all necessary degrees of privacy while maintaining visual contact between different functional areas. The criteria of functional and atmospheric-emotional qualities have been helpful for the programming but are not yet precise enough from a scientific perspective. Hence, further research is necessary.
Keywords:Architecture Behavior Built Environment Environmental Psychology Spatial Perception


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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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