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Schwerpunkt: PartizipationKaren Krause, Jaco Quist & Anke Blöbaum (2017),
Theorie trifft Praxis
Herausforderungen der Partizipation am Beispiel der Backcasting-Methode.

Umweltpsychologie 21(2), 138-159.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Aus den begrenzten natürlichen Ressourcen unseres Planeten entsteht die Notwendigkeit, gemeinsam Visionen für eine geteilte Zukunft zu entwickeln. Um in solch eine Zukunft zu gelangen sind zwei Schritte nötig: ein gemeinsames Bild dieser Zukunft zu zeichnen, um dann konkrete Handlungen abzuleiten, sie zu erreichen. In diesen Prozess sollten möglichst viele ganz unterschiedliche Akteursgruppen einbezogen werden. Dieser Artikel beleuchtet die Möglichkeiten der Beteiligung von BürgerInnen in Prozesse der Klimawandelanpassung am Beispiel der Backcasting-Methode. Im Backcasting werden die beteiligten AkteurInnen zunächst dabei unterstützt, Visionen einer für sie erstrebenswerten Zukunft zu erstellen; anschließend werden Schritte formuliert, wie diese Vision mit gegenwärtigen Mitteln zu erreichen wäre. Die Backcasting-Methode wird am Beispiel eines Beteiligungsverfahrens mit Mitgliedern der Transition-Town-Bewegung in Halle (Sachsen-Anhalt) exemplarisch erläutert. Die TeilnehmerInnen entwarfen zwei Visionen einer nachhaltigen Zukunft für ihre Stadt: eine Vision fokussierte auf das Thema Mobilität, die andere auf Netzwerke und verstärkte Partizipation. Die TeilnehmerInnen beurteilten die Backcasting-Methode positiv, insbesondere die Möglichkeit zur verstärkten Vernetzung der lokalen AkteurInnen wurde wertgeschätzt. Zusätzlich wurde der Bedarf geäußert, die Umsetzung der nächsten geplanten Handlungsschritte professionell zu begleiten. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse und Erfahrungen des dokumentierten Backcasting-Workshops wird die Methode (selbst)kritisch reflektiert, Aspekte von Gruppendynamiken beleuchtet, Lücken zwischen theoretisch-/methodischem Anspruch und Grenzen der realen Umsetzbarkeit diskutiert. Abschließend werden Potentiale der Methode für die Beteiligung von BürgerInnen an der Gestaltung ihrer Lebenswelten aufgezeigt.
Schlagworte:Backcasting Normative Szenarien Partizipation Umweltpsychologie Umweltverhalten
Abstract:Living on a planet with limited resources, a need to develop shared visions for the future arises. To reach such a future, two steps are necessary: sketching this shared future first, then formulating steps how to reach it. Different people from different groups of actors should be involved in this process. This paper discusses the possibilities of participation by taking the backcasting method for climate change adaptation scenarios as an example. In backcasting, actors are supported in envisioning a desirable future, and formulating steps for reaching it from today. The method is explained using two participatory backcasting workshops with transition town movement members in Halle, Saxony-Anhalt, as an example. Participants created two visions for a sustainable future city of Halle: one focusing on mobility, the other on networks and enhanced participation. Participants rated the method as positive, especially the possibility to network and interact with the other participants. They also asked for follow-up scientific support in carrying out next steps of actions. Taking these results into perspective, we critically reflect on the method itself and elaborate on advantages, group dynamic aspects and the gap between theoretical and methodological demands and practicability. Finally, the potential of the back-casting method for enabling citizens to help shaping their living environment is pointed out.
Keywords:Backcasting Conservation Ecological Behaviour Environmental Psychology Normative Scenarios Stakeholder Participation


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