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Schwerpunkt: Jubiläumsheft 20 Jahre UmweltpsychologieJasmin Honold & Elke van der Meer (2017),
Residential exposure to multiple environmental burdens and health: A mixed-methods study
(Exposition zu multiplen Umweltbelastungen am Wohnort und Gesundheit: Ein mixed-methods Ansatz).

Umweltpsychologie 21(1), 119-138.
Dieser Artikel wurde in englisch verfasst.
Zusammenfassung:Obwohl urbane Wohngebiete häufig mit einer Vielzahl multipler Umweltbelastungen konfrontiert sind, wurden bislang fast ausschließlich einzelne Umweltstressoren isoliert untersucht. Zudem gibt es kaum Studien, die zugrundeliegende Mechanismen negativer Folgen untersucht und physiologische Indikatoren verwendet haben, denen eine kritische Rolle zukommen könnte. Diese Studie untersucht deshalb den Zusammenhang zwischen dem Expositionsniveau (hoch vs. gering) von drei Umweltbelastungen (Verkehrslärm, Luftbelastung, Versorgung mit Grünflächen) am Wohnort und Wohnumgebungs- und Lebenszufriedenheit, selbsteingeschätzter Gesundheit und dem Haar-Kortisol-Niveau in zwei innerstädtischen Wohngebieten in Berlin (N= 32). Das Expositions-Niveau wurde auf Basis der Raumanalyse von Umweltdaten in einem Geografischen Informationssystem determiniert. Potentielle zugrundeliegende Mechanismen zwischen Exposition und möglichen Effekten wie Umweltwahrnehmung, -bewertung und Coping wurden anhand von quantitativen und qualitativen Interviews exploriert. Die Ergebnisse zeigen, dass Bewohner aus einem hoch belasteten Wohngebiet mehr Stress durch die bestehenden Umweltbelastungen erleben und mit ihrer Wohnumgebung weniger zufrieden sind als Bewohner aus einem nicht belasteten Wohngebiet, sich aber nicht im Kortisol-Niveau und den anderen subjektiven Gesundheitsindikatoren unterschieden. Von drei Umweltbelastungen war nur die Bewertung von Luftbelastung mit Kortisol assoziiert – jedoch nur bei objektiv hoher Luftverschmutzung. Die Befunde sprechen dafür, dass Luftverschmutzung mehr Gesundheitssorgen und damit Stress hervorruft als andere Umweltstressoren. Es werden Implikationen für die Umweltstressforschung und Risikokommunikation diskutiert.
Schlagworte:Gesundheit Luftqualität Stress Umwelteinstellungen Verkehrslärm Wohnqualität
Abstract:Although multiple environmental burdens may often occur simultaneously in urban residential areas, most research has examined single stressor exposure. Moreover, few studies have investigated underlying mechanisms of adverse effects and rarely used physiological indicators, which may play a crucial role. This study investigates the relation between residential exposure to a high versus low level of three environmental burdens (traffic noise, air pollution, provision of green space) and neighborhood and life satisfaction, self-reported health, and hair cortisol level in two inner-city neighborhoods (N= 32). Objective exposure was determined by a spatial analysis of environmental data in a Geographic Information System. Potential mechanisms between exposure and outcomes such as environmental perception, appraisal, and coping, were explored by quantitative and qualitative interview data. While residents from the high-burden area perceived more stress from the varied burdens and were less satisfied with their neighborhood than residents from the low-burden area, their cortisol levels and the other subjective health indicators did not differ. Among three environmental burdens, only stress appraisal of air pollution was related to cortisol when objective levels of air pollution were high. Air pollution may evoke more health concerns than other stressors and thus, play a special role in regard to mental health. We discuss implications for environmental stress research, as well as public communication.
Keywords:Air Pollution Environmental Attitudes Housing Satisfaction Stress Traffic Noise Urban Green


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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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