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Schwerpunkt: Städtische Räume und ihre NutzungPatrick Scherhaufer & Heidelinde Grüneis (2014),
Herausforderungen und Grenzen partizipativer Projektarbeit
Zwei Beispiele aus der transdisziplinären Klimawandelanpassungsforschung und erste Lösungsansätze.

Umweltpsychologie 18(2), 189-210.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Eine partizipativ ausgerichtete Klimawandelanpassungsforschung soll wissensbasiert und auf einem Dialog aufbauend Ergebnisse produzieren, die die Wahrnehmungen, Sichtweisen und Bedürfnisse der NutzerInnen widerspiegeln. Die Praxis zeigt, dass dieser hehre Anspruch aber nur schwer erfüllt werden kann. Trotz der vielfältigen Erfahrungen und Anleitungen zur „guten“ Partizipation in Forschungsprojekten bleibt es schwierig, die TeilnehmerInnen ausreichend zu motivieren. Ein genauer Zeit- und Ressourcenplan sowie die Einhaltung der Normen der Offenheit, Transparenz und Iteration scheinen nicht genug, um Praxiswissen mit wissenschaftlichem Wissen integrativ zu verbinden und zu gesellschaftlich nützlichen und handlungsanleitenden Ergebnissen zu kommen. Der Beitrag greift die Normen transdisziplinärer Forschung auf und konfrontiert sie mit einem Ausschnitt der Realität derartiger Projekte. Das Anschauungsmaterial auf dem die Analyse basiert stammt dabei aus zwei angewandten Vulnerabilitäts- und Anpassungsprojekten in Österreich (Capital-Adapt, RIVAS). Für die Analyse werden sieben Kriterien der guten Partizipation aus der Literatur abgeleitet und die Fallbeispiele entlang dieser betrachtet. Durch die Konfrontation der Praxis mit den Ansprüchen der Partizipation lassen sich vier zentrale Problembereiche transdisziplinärer Forschungsarbeit identifizieren. Zum Abschluss werden damit in Verbindung stehende Lösungsansätze aufgezeigt, die sich auf folgende Fragen konzentrieren: a) Wie kann eine ausreichende Identifikation mit dem Problembereich hergestellt werden? b) Wie können die Beteiligten motiviert werden? c) Wie kann Praxiswissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden werden und umgekehrt? d) Wie können TeilnehmerInnen als MultiplikatorInnen über das Projektende hinaus fungieren?
Schlagworte:Adaptation Klimawandel Partizipation Transdisziplinarität Umwelteinstellungen Wissensintegration
Abstract:A participatory approach to climate change adaptation has to be knowledge based and produces results, which are useful and useable for various target audiences. The reality shows that this is rather a normative claim than a well-established code of practice. Although there are many experiences and guidelines how to design a good participatory process, it remains difficult to engage motivated stakeholders into scientific projects. A management plan, sufficient time and resources and taking into account the norms of openness, transparency and iterativity does not automatically lead into an integrated assessment, where scientific and non-scientific expert opinions are incorporated and useable knowledge co-produced. The paper therefore tries to explore the barriers and limits of a transdisciplinary adaptation research to climate change. It investigates two vulnerability and adaptation projects in Austria (Capital-Adapt, RIVAS). As a result of a literature research seven criteria of good participation are composed and the projects examined. A comparison of the norms and practices of participation leads into four main problems of transdisciplinary research. At the end these challenges are discussed together with potential solutions on the basis of the following questions: a) How strong is the identification of the participants with the problem? b) How can the persons involved be motivated? c) How can non-scientific and scientific knowledge be integrated? d) How durable are the deliberation efforts after the project’s end?
Keywords:Adaptation Climate Change Environmental Attitudes Knowledge Integration Participation Transdisciplinarity


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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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