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Schwerpunkt: Umweltpolitische Steuerung und Beratung aus psychologischer SichtIrina Rau, Götz Walter und Jan Zoellner (2011),
Wahrnehmung von Bürgerprotesten im Bereich erneuerbarer Energien: Von NIMBY-Opposition zu kommunaler Emanzipation.
Umweltpsychologie 15(2), 37-51.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Wenn AkteurInnen aus Politik und Wirtschaft Gründe lokaler Opposition gegen erneuerbare-Energie-Kraftwerksprojekte und den Stromnetzausbau erklären, so wird häufig die NIMBY-Metapher verwendet: Not-in-my-backyard. Es wird damit unterstellt, dass BürgerInnen geplanten Infrastrukturprojekten nur dann positiv gegenüberstehen, wenn diese nicht vor der eigenen Haustür gebaut werden sollen. Unter Berücksichtung aktueller Forschungsergebnisse stellen wir die Problematik der NIMBY-Metapher betreffend dreier Bereiche dar: (1) Die NIMBY-Metapher verfügt über einen ungenügenden Differenzierungsgrad und eine mangelnde theoretische Fundierung, (2) empirische Forschungsergebnisse belegen, dass die NIMBY-Metapher Gründe und Motivationen von BürgerInnen, gegen EE-Kraftwerksprojekte zu opponieren, unzureichend beschreibt bzw. von tatsächlichen Motivationsstrukturen ablenkt, sowie (3) die NIMBY-Metapher beinhaltet eine Herabwürdigung von OpponentInnen, welche zu einer Vernachlässigung aussichtsreicher Lösungsansätze führt. Wir empfehlen, auf die Verwendung der NIMBY-Metapher zu verzichten und werben zum einen für ein differenziertes Verständnis möglicher Oppositionsgründe, zum anderen möchten wir hinsichtlich der Lösungsstrategien die Bedeutung einer aktiven und aufrichtigen Partizipation betroffener BürgerInnen betonen. Hierbei kommt neben ProjektentwicklerInnen insbesondere den Kommunen eine zentrale Rolle zu.
Schlagworte:Akzeptanz Beteiligung Erneuerbare Energien Gerechtigkeit Nimby
Abstract:Wenn AkteurInnen aus Politik und Wirtschaft Gründe lokaler Opposition gegen erneuerbare-Energie-Kraftwerksprojekte und den Stromnetzausbau erklären, so wird häufig die NIMBY-Metapher verwendet: Not-in-my-backyard. Es wird damit unterstellt, dass BürgerInnen geplanten Infrastrukturprojekten nur dann positiv gegenüberstehen, wenn diese nicht vor der eigenen Haustür gebaut werden sollen. Unter Berücksichtung aktueller Forschungsergebnisse stellen wir die Problematik der NIMBY-Metapher betreffend dreier Bereiche dar: (1) Die NIMBY-Metapher verfügt über einen ungenügenden Differenzierungsgrad und eine mangelnde theoretische Fundierung, (2) empirische Forschungsergebnisse belegen, dass die NIMBY-Metapher Gründe und Motivationen von BürgerInnen, gegen EE-Kraftwerksprojekte zu opponieren, unzureichend beschreibt bzw. von tatsächlichen Motivationsstrukturen ablenkt, sowie (3) die NIMBY-Metapher beinhaltet eine Herabwürdigung von OpponentInnen, welche zu einer Vernachlässigung aussichtsreicher Lösungsansätze führt. Wir empfehlen, auf die Verwendung der NIMBY-Metapher zu verzichten und werben zum einen für ein differenziertes Verständnis möglicher Oppositionsgründe, zum anderen möchten wir hinsichtlich der Lösungsstrategien die Bedeutung einer aktiven und aufrichtigen Partizipation betroffener BürgerInnen betonen. Hierbei kommt neben ProjektentwicklerInnen insbesondere den Kommunen eine zentrale Rolle zu.
Keywords:Acceptance Justice Nimby Participation Renewable Energies


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