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Schwerpunkt: Klimaschutz und KlimaanpassungHeidi Ittner & Leo Montada (2009),
Gerechtigkeit und Umweltpolitik.
Umweltpsychologie 13(1), 35-51.
Dieser Artikel wurde in deutsch verfasst.
Zusammenfassung:Wie in allen Politikfeldern ist Gerechtigkeit ein Schlüsselthema in Debatten um die Umweltpolitik. Dies aus Perspektive der Gerechtigkeitspsychologie überblicksartig herauszuarbeiten ist das Ziel des vorliegenden Beitrags. Auf der Basis eigener empirischer Forschungen wird zunächst als wichtige Information für die Umweltpolitik aufgewiesen, dass umweltschützendes Handeln nicht primär durch Eigeninteresse, sondern durch Gerechtigkeitsmotive und soziale Verantwortung motiviert sind. Sodann wird auf Divergenzen in den Wertungen verwiesen, welche Umweltpolitik gerecht und welche ungerecht sei. Objektiv zu definieren, was eine gerechte Umweltpolitik wäre, ist problematisch. Das wird an mehreren Themen und Feldern der Umweltpolitik illustriert. Divergierende Überzeugungen führen aber zu Konflikten, die in der Öffentlichkeit, in Parlamenten, vor Gerichten (falls einschlägige Gesetze vorliegen) oder auf internationaler Ebene ausgetragen werden. Vielfach ist eine Beilegung von Konflikten nur durch konsensuell ausgehandelte Verträge möglich. Die Voraussetzungen gerechter Verträge werden dargelegt. Vertragliche Vereinbarungen sind kaum möglich, solange die Streitparteien überzeugt sind, dass nur die eigenen Positionen normative Geltung haben. Konfliktmediationen sind in diesen Fällen eine Erfolg versprechende Option, eine Annäherung konfligierender Positionen zu erreichen und durch Transzendierungen aktueller Konflikte zu einvernehmlichen Lösungen zu gelangen. Die empirische Gerechtigkeitspsychologie wird als eine wichtige Wissensgrundlage für Versuche der Beilegung von Umweltkonflikten herausgestellt.
Schlagworte:Gerechte Verträge Gerechtigkeitskonflikte Konfliktmediation Soziales Dilemma Umweltpolitik
Abstract:Same as in other fields of politics, justice is a key topic in debates about environmental policy. To elaborate that by giving an overview from the perspective of justice psychology is the subject of this article. Based on own empirical evidence it is argued that ecology protective behavior of actors is not primarily motivated by self interest but by justice motives and social responsibility. This evidence is emphasized as important information for environmental policy making. Quite often, justice appraisals of environmental policies are highly divergent, both in national and international debates. Illustrated by several examples, problems of defining objectively what would be a just policy are discussed. However, diverging convictions often result in social conflicts debated in the public, in parliaments, in law suits, or in international contexts. Quite often, a settlement of conflicts is only possible by negotiated contracts. Preconditions of just contracts are outlined. Consensual agreements are not possible when all parties are convinced that only their own positions have normative validity. In these cases, conflict mediation is a promising option to come to an agreement: By making normative views converge and/or by transcending the actual conflict using one of several proposed strategies. For the settlement of environmental conflicts the empirical psychology of justice is one of the useful bodies of knowledge.
Keywords:Environmental Policies Fair Contracts Justice Conflicts Settlement Of Conflicts Social Dilemma


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© 2024 Zeitschrift Umweltpsychologie, ISSN 1434-3304
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